Erkältung und Influenza – die besten Tipps

Erreger: Adenoviren, Rhinoviren, Influenzaviren

Übertragungsweg: Schmier- und Tröpfcheninfektion

Kälte ist nicht die Ursache, kann aber begünstigend wirken, da die Schleimhäute dann schlechter durchblutet und anfälliger für ein Eindringen der Viren sind.

Innerhalb weniger Tage nach der Infektion Schwellen die Schleimhäute an. Es kommt zu Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden, oft ist der Appetit reduziert. Hinzu kommt ein Schnupfen mit reichlich Sekret, die Nase ist verstopft. Außerdem tritt ein Reizhusten auf, der Schleim aus den Bronchien abtransportiert. Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber können hinzukommen. Normalerweise ist der Höhepunkt der Infektion nach 5–7 Tagen überwunden und die Erholung setzt ein. Es kann aber auch zu einer bakteriellen Superinfektion der Nebenhöhlen, der Mandeln und des Mittelohrs kommen. Dann ist der Besuch eines Arztes angeraten.

Eine Erkältung ist keine Grippe. Die Infektion verläuft rasant und die Erholung dauert deutlich länger (häufig bis zu drei Wochen). Wer eine Grippe hat, gehört für mindestens eine Woche ins Bett. Gefürchtete Komplikationen sind Herzmuskel-, Lungen- und Gehirnentzündung. Selbst für Mediziner ist es schwer, zwischen Grippe und Erkältung zu unterscheiden, weil die Symptome ähnlich sind. Typisch für eine Grippe ist, dass sie häufig epidemieartig auftritt. Ein Virusnachweis kann eine Differenzierung bringen, hat aber nur im Einzelfall therapeutische Konsequenzen. COVID-19 ausgelöst durch das Virus Sars-CoV-2 hat mittlerweile an Bedeutung und Häufigkeit verloren. Auch die Anzahl schwerer Verläufe ist deutlich zurückgegangen. An Bedeutung haben auch die Respiratorischen Synzitial Viren (RSV), insbesondere bei Kindern, zugenommen.

Wie schnell eine Erkältungskrankheit überwunden wird, hängt vom Immunsystem ab (siehe gesonderten Beitrag). Einen Arzt (Hausarzt, HNO-Arzt) sollte man aufsuchen, wenn

  • der Schnupfen länger als zehn Tage dauert,
  • das Fieber über 39 °C steigt,
  • Schmerzen hinter Stirn- und Wangenknochen auftreten,
  • wenn es zu Ohrenschmerzen oder Ausfluss aus dem Ohr kommt,
  • der Husten stark ist und die Kopfschmerzen anhalten,
  • die Rachenmandeln geschwollen sind und eitrige Beläge aufweisen,
  • der Husten grünen oder gelben Auswurf produziert,
  • die Lymphknoten am Hals stark geschwollen sind.

Therapie

Was kann ich selber tun?

Gönnen Sie ihrem Körper Ruhe, bleiben Sie zu Hause. Bei starken Symptomen sollten Sie sich ins Bett legen. Husten-, Halsschmerz- und Schnupfenmittel wirken nicht ursächlich, aber lindern die Symptome. Pflanzliche Arzneimittel können auch den mukoziliären Reinigungsmechanismus des oberen Atemtraktes fördern.

Nasenspülungen (Ein Teelöffel Salz auf einen Liter Wasser, Wasser abkochen und abkühlen lassen) sowie Nasensprays mit Salzlösungen aus Apotheke oder Drogeriemarkt und Inhalationen (Wasser aufkochen, ein Teelöffel Salz pro Liter Wasser hinzu, ggf. ein Kamilleteebeutel hinzugeben, den warmen Dampf durch Mund und Nase einatmen): Die Schleimhäute werden befeuchtet und der Schleim löst sich.

Bei verstopfter Nase kann man sich asiatischen Tigerbalsam oder japanisches Heilpflanzenöl unter die Nase reiben.

Sie sollten viel trinken, z. B. Wasser und Kräutertees (Salbei, Kamille), besonders wenn Sie stark schwitzen. Angenehm sind auch Salbeibonbons, weil sie den Speichelfluss anregen.

Ein Schnaps wird Sie nicht gesünder machen. Im Gegenteil, Alkohol stellt eine zusätzliche Belastung für Ihren Körper dar.

Abschwellende Nasentropfen (Nasivin®, Olynth®, Otriven®...) sollten nur eine Woche lang verwendet werden. Die Langzeitanwendung führt zu einer chronisch verstopften und ständig trockenen Nase. Die Anwendung sollte kurze Zeit aber konsequent mehrmals täglich erfolgen, um die Nase freizuhalten und den Sekretabfluss zu erleichtern.

Schmerzmittel: Gegen Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen helfen Ibuprofen und Paracetamol. Beachten sie die tägliche Höchstdosis. Auch Lutschtabletten gegen Halsschmerzen wie Dorithricin® oder Dolo-Dobendan® können helfen.

Husten beginnt meist als trockener Reizhusten. Mit der Zeit kann ein produktiver Husten (mit Sekret) entstehen. Hustenlöser, z.B. Mucosolvan®-Saft, erleichtern das Abhusten von Sekret Hustenstiller blockieren oder dämpfen den Hustenreiz. Sie sind rezeptpflichtig und sollten nur auf ärztliche Anordnung angewendet werden.

Pflanzenpräparate aus Eibisch, Isländisch Moos, Spitzwegerich und Thymian beruhigen den Hustenreiz bzw. wirken krampflösend. Beim Reizhusten sind auch Mittel mit Dextromethorphan zu empfehlen. Beim produktiven Husten sind schleimlösende Mittel (Expektoranzien) angezeigt: Ambroxol und Acetylcystein. Ätherische Öle wie Eukalyptus, Myrte und Thymian führen zu einer Aktivierung der Schleimproduktion. Dazu sollte man mindestens 2,5 l Wasser oder Kräutertee (Thymian, Spitzwegerich, Eibisch, Kamille, Holunderblüten) trinken. Bewährt haben sich auch spezielle Erkältungstees.

Das klassische Hausmittel gegen Fieber über 39 °C sind Wadenwickel.

Eine Nebenhöhlenentzündung gehört in HNO-ärztliche Behandlung. Die optimale Therapiestrategie ist eine Kombination aus Nasenspülungen, Inhalation und abschwellendem Nasenspray. Der Arzt entscheidet, ob zusätzlich ein Antibiotikum erforderlich ist.

Vorbeugung von Infektionskrankheiten

Eine Schutzimpfung gegen die Influenzaviren (Grippe) ist besonders bei älteren Menschen und einem geschwächten Immunsystem ratsam. Alle verfügbaren Impfungen gegen Influenza, Sars-CoV-2 und RSV sollten gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts (RKI) durchgeführt werden.  

Ernährung und Lebensstil beeinflussen das Immunsystem. Gesundes Essen mit fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag, ausreichend Schlaf, wenig Dauerstress, Sonne und Bewegung an der frischen Luft sind gute Voraussetzungen für ein starkes Immunsystem. Als allgemeine Hygienemaßnahmen gelten Händewaschen, Vermeiden von Händeschütteln und Reduzierung des Kontakts zu potentiell infektionsübertragenden Menschen.

Ein bewährtes Hausmittel ist die warme Hühnersuppe, die den Körper mit reichlich Zink und hochwertigem Eiweiß versorgt und auch über die enthaltenden Gewürze wie Ingwer, Zwiebeln oder Knoblauch wirkt.

Bei einer Infektion ist die zusätzliche Gabe von Vitamin C durchaus sinnvoll, da der Körper jetzt größere Mengen braucht. Daneben beugt das Saunieren Infekten vor. Auch Wasseranwendungen nach Kneipp, Wechselduschen und Nasenspülungen bzw. Salzsprays tragen zur Abhärtung des Organismus bei. Für die immer beliebter werdende Einnahme von Immunstimulanzien als vorbeugende Maßnahme gibt es keinen ausreichenden Wirkungsnachweis. Der Wert dieser Präparate ist umstritten. Die am meisten verwendeten Echinacea-Präparate bringen zu Beginn einer Erkältung eingenommen bestenfalls eine Erleichterung. Immunstimulanzien sollten auf keinen Fall kontinuierlich, sondern immer nur kurzfristig eingenommen werden.

Eine weitere prophylaktische Maßnahme ist das sogenannt Ölziehen. Täglich fünf bis zehn Minuten Sesamöl (oder ein anderes) durch die Zähne ziehen entgiftet und bindet Keime und Bakterien, beugt Karies, Mundgeruch und Parodontose vor und macht weiße Zähne. Das Öl ausspucken und mit klarem Wasser nachspülen. Auch die Zungenreinigung mit Bürste oder Schaber ist nützlich.

HNO-Praxis Aderhold: Wir helfen Ihnen bei Infektionskrankheiten!

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